Die große Trockenheit führt nun auch in Hannover zu einer Rationierung von Grund- und Trinkwasser. Die Verordnung wird nächste Woche oder Anfang Juli in Kraft treten.
Von Thomas Nagel
800 Liter Wasser verbraucht ein durchschnittlicher Rasensprenger pro Stunde.
Die große Trockenheit im Mai und Juni hat Folgen: Die Region Hannover will nun Regelungen erlassen, um den privaten Wasserverbrauch einzuschränken. „Wir werden am Donnerstagabend eine entsprechende Allgemeinverfügung im Umweltausschuss der Regionsversammlung vorstellen“, erklärte Klaus Abelmann, Sprecher der Region Hannover, am Mittwoch, 21. Juni. Vorher nennt er noch keine Einzelheiten. Bis die Verfügung in Kraft trete, könne es bis nächste Woche oder bis Anfang Juli dauern; sie müsse erst im Amtsblatt veröffentlicht werden.
Die Beschränkung des privaten Wasserverbrauchs soll sich offenbar an den Verfügungen anderer Landkreise orientieren. So hat der Kreis Nienburg ab einer Temperatur von 24 Grad Celsius zwischen 11 und 19 Uhr kürzlich die künstliche Beregnung von Gärten, Sportflächen und Feldern verboten. Nach Informationen dieser Redaktion sollen diese Regeln auch für die Region Hannover gelten. Grundlage soll die Außentemperatur sein, die am Flughafen Langenhagen gemessen wird. Auch die Entnahme von Wasser aus Brunnen ist im Kreis Nienburg untersagt. Bereits jetzt würden an vielen Messstellen in dem Gebiet die historischen Tiefstände des Trockenjahres 2018 unterschritten, heißt es zur Begründung von der dortigen Kreisverwaltung. Auch im Kreis Vechta wird das Trinkwasser bereits rationiert. Bei Zuwiderhandlung droht Bürgern und Bürgerinnen ein Bußgeld in Höhe von bis zu 50.000 Euro.
Im Nienburger Land gilt die Verfügung bis zum 30. September. Eine Frist bis Ende September strebe auch die Region Hannover an, sagte Abelmann. Doch dieses Datum gelte unter Vorbehalt. Sollte es bis dahin starke Regenfälle geben, könne die Verfügung auch schon früher wieder außer Kraft gesetzt werden.
Zahlreiche Landkreise in Niedersachsen erwägen ebenfalls, den privaten Wasserverbrauch im Sommer einzuschränken. Der Kreis Celle verweist auf seiner Homepage darauf, dass ein durchschnittlicher Rasensprenger pro Stunde 800 Liter Wasser verbrauche. Bislang belassen es die meisten Landkreise aber noch bei Appellen – was sich bei anhaltender Trockenheit ändern könnte.
Die Einschränkungen dürften auch die Besitzer von privaten Swimmingpools in der Region Hannover betreffen. Einzelheiten zu diesem Punkt konnte Regionssprecher Abelmann noch nicht nennen. Nach Auskunft des Bundesverbands Schwimmbad & Wellness gibt es 2,1 Millionen private Pools in Deutschland. In der Region Hannover dürfte diese Zahl laut Schätzungen bei rund 20.000 liegen.
Bereits 2022 hatte der Landkreis Peine zum Beispiel die private Nutzung von Trinkwasser beschränkt. Die Region Hannover musste damals noch nicht zu diesem Mittel greifen.